Klappe, die zweite: Ja, Fördermittel in ausreichendem Umfang beantragen, danach eine Firma beauftragen und die Orgel ist wieder ganz. Sozusagen fast unbemerkt. Das kann man so machen, aber man ist nicht verpflichtet dazu. Es fühlt sich auch nicht richtig schön an. Der Gegenpol: Alle geben einen kleinen Beitrag für die Sanierung. „Alle“ ist dabei sicher eine Illusion, aber es ist eine schöne Vorstellung, wenn sich eine Kirchgemeinde zusammen mit den Bürgern der Stadt für das Gemeingut „Orgel“ einsetzt. Und nicht nur das, am Ende der Sanierung den Klang der Orgel auch gemeinsam erlebt. Orgelmusik ist ja nicht nur Kirchenmusik, wie das letzte Orgelkonzert gezeigt hat. Da ging es von der Swingmusik über Bach zur Jazz-Toccata. (P.S. Ich musste die Noten für Frau Bräutigam, der Organistin, umdrehen und hatte Mühe zu folgen, so schnell war das Spielen).
Die Orgelsanierung wird ca. 210.000 Euro kosten. Fördermittelanträge beim Bund und beim Land Sachsen sind eingereicht. Es folgen noch Anträge bei verschiedenen Stiftungen. Der Umfang der Bauarbeiten wird dabei davon abhängig sein, in welchem Maße gefördert wird. Aber was passiert, wenn wieder keine Fördermittel überwiesen werden? Ist es möglich, den vorhandenen Betrag des „Fördervereins St. Bartholomäus-Kirche Belgern e. V.“ so aufzustocken, dass die Kernsanierung durchgeführt werden kann?
Meines Erachtens ja, wenn möglichst viele einen kleinen Beitrag leisten. Damit das möglich ist, wird es drei Spendenmöglichkeiten geben. Neben einer speziell für die Orgelsanierung in der Kirche aufgestellten Spendenbox werden zwei Spendenkampagnen gestartet. Zum einen ein Crowdfunding und zum anderen eine Orgelpfeifenpatenschaft. Das Crowdfunding ist eher überregional orientiert. Das damit verbundene Dankeschön wird unsere Mende-Orgel mit der Swing-Musik zusammenführen.
Die Orgel besitzt 24 Register mit 1434 Orgelpfeifen. Für jede kann eine Patenschaft in Form einer Spende übernommen werden. Jeder Pate, jede Patin oder Patengemeinschaft bekommt eine Urkunde und nach der Sanierung ein Zertifikat mit einem Foto der Pfeife und dem bildlichen Ton vor und nach der Sanierung. Die genauen Einzelheiten können auf der Webseite https://www.mende-orgel-belgern.de nachgelesen werden.
Wenn ich gefragt werde, ob das gelingen kann, dann bin ich voller Zuversicht. Die Orgel hat seit 1844 ununterbrochen für die Menschen gespielt – bei Gottesdiensten, Konzerten, Trauungen, beim Begräbnis der Gefallenen und Gestorbenen – unabhängig von der Konfession. Ich bin überzeugt, die Menschen werden sich ihrer annehmen.